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Mangelnde Cleverness wird bestraft

Montag, 27. November 2017 (12:09:31 Uhr)

Die TG Biberach hat das Spitzenspiel in der Handball-Landesliga mit 28:30 (11:14) gegen den HC Hohenems verloren. Die Vorarlberger übernahmen damit die Tabellenführung, Biberach fiel durch die Niederlage auf Platz drei zurück.


250 Handballfans wollten die Partie in der PG-Halle in Biberach sehen. Doch drei Viertel davon gingen enttäuscht nach Hause und das in doppelter Hinsicht: Erstens hatten die Einheimischen verloren und zudem war es ein Spiel, das das Prädikat Topspiel nur selten verdiente. Beide Mannschaften agierten zu zerfahren, machten zu viele leichte Fehler und hatten zu viele Ballverluste. Die Gäste aus Österreich gewannen am Ende das Spiel, weil sie unter dem Strich weniger Fehler machten und auch den besseren Torwart zwischen den Pfosten hatten. Roland Ropoli machte vor allem Mitte der zweiten Halbzeit den entscheidenden Unterschied, als die TG Biberach sich gesteigert und aus dem Drei-Tore-Rückstand zur Pause ein 14:14-Unentschieden gemacht hatte. „Wir haben ein wenig umgestellt, zudem habe ich Tobias Hermann auf Linksaußen gebracht“, begründete Biberachs Trainer Cosmin Popa das zwischenzeitliche Aufbäumen seiner Mannschaft.


Nach 36 Minuten keimte Hoffnung auf im TG-Lager, doch die Gäste machten dies schnell zunichte. Nur zehn Minuten später war der alte Abstand beim 18:21 für den HCH wieder hergestellt. Die TG hatte es nicht geschafft, ihre Angriffe mit mehr Geduld auszuspielen. Selbst bei Zeitstrafen des Gegners wurde überhastet geworfen. „In dieser Phase hat man wieder gesehen, was uns noch fehlt“, sagte Popa. „Nämlich Cleverness in den wichtigen Situationen. Mal das Spiel schnell zu machen und mal eben auch wieder zu verschleppen.“ So fiel auf jedes Tor der Biberacher praktisch im Gegenzug wieder ein Treffer der Gäste. Simon Ellek und Petru Drenceanu hatten zu oft das Nachsehen und mussten zu oft den Ball aus dem eigenen Tor holen. So musste die TG das gesamte Spiel einem Rückstand hinterherlaufen. Und das ist für ein Heimspiel zu wenig. Auch die taktischen Varianten des 4:2 oder des 5:1 in der Deckung, die Popa einstreute, brachten nicht den erhofften Erfolg. Hohenems gab den Vorsprung bis zur Schlusssirene nicht mehr her.


„Ich weiß selbst nicht genau, wie wir dieses Spiel gewonnen haben“, meinte HCH-Spieltrainer Gernot Watzl. „Ich bin nur froh, dass wir gewonnen haben.“ Der Coach hatte mit seiner Mannschaft in einem schwachen Spiel aber dann doch verdient die beiden Punkte mitgenommen, auch dank eines überragenden Michael Jochum, der allein neun Mal für die Vorarlberger traf. Bei Biberach muss man trotz der Niederlage Stefan Beljic, der als sicherer Siebenmeterschütze auftrat, sowie Daniel Krais und Jan Wille hervorheben. „Diese Niederlage tut weh, ist aber kein Rückschlag“, fasste Cosmin Popa zusammen. Auch Vöhringen und Hohenems werden noch Punkte abgeben. „Ich glaube nicht, dass man mit zwei oder drei Minuspunkten am Ende Meister wird“, orakelte der Biberacher Coach.


TG Biberach – HC Hohenems 28:30 (11:14). TG: Ellek, Drenceanu – Betz (1), Botezatu (1), Kovacevic (1), S. Krais (2), Kruse (1), Wille (5), D. Krais (6), Beljic (7/5), Hermann (2), Braun (2), Dück. Z.: 250. Quelle: Schwäbische Zeitung

// Männer 1

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