Trotz Niederlage keine Katerstimmung
Montag, 26. Februar 2018 (18:53:30 Uhr)
Die Handballerinnen der TG Biberach haben in der Württemberliga Süd zu Hause das Topspiel gegen den TV Reichenbach mit 29:30 (11:14) verloren. Durch die Heimniederlage vor 150 Zuschauern in der PG-Halle verpasste Biberach (jetzt 22:12 Punkte) die große Chance näher an die Tabellenspitze heranzurücken. Denn der bisherige Zweite Frisch Auf Göppingen II (24:8) bezwang Leinfelden-Echterdingen (23:9) mit 30:27 und übernahm damit von der HSG Rang eins. Biberach ist nun Vierter, Reichenbach (23:11) Dritter.

Bericht der Schwäbischen Zeitung:
Trotz der Niederlage herrschte nach dem Spiel keine Katerstimmung im TG-Lager. „Ich bin nicht arg enttäuscht. Wir haben saustark gekämpft, bis zum Schluss alles gegeben. Leider hat es nicht gereicht. Ein Unentschieden wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen“, sagte Julia Wucherpfennig, mit 29 Jahren Biberachs älteste Feldspielerin. „Unser Saisonziel war nicht der Aufstieg, das war der Klassenerhalt. Daher sind wir zufrieden wie wir dastehen in der Tabelle. Wir versuchen weiter alles zu geben und dann schauen wir was am Ende rauskommt.“
Zu viele Kontertore
In dieselbe Richtung ging die Analyse von TG-Trainer Florian Nowack. „Ich bin überhaupt nicht enttäuscht, die Niederlage tut nicht weh. Mich interessiert wie sich die Mannschaft weiterentwickelt und sie hat auch heute wieder einen Fortschritt gezeigt“, sagte er. „Wir haben heute zu viele Kontertore kassiert. Das war in den bisherigen Spielen nicht so. Außerdem hätte unsere Wurfquote über 60 Minuten hinweg besser sein können.“ Das seien die Hauptgründe für die Niederlage gewesen. „An beidem gilt es weiter zu arbeiten“, so der TG-Trainer. „Der Blick auf die Tabelle ist aber immer noch schön.“ Ein Sonderlob verteilte Florian Nowack an Torhüterin Vanessa Steinhilber, die sonst eigentlich in der „Zweiten“ der TG spielt. „Sie hat Freitagnacht erfahren, dass sie spielen muss. Andrea Bretzel war kurzfristig ausgefallen, Catalina Orbeanu war privat verhindert“, sagte der TG-Trainer. „Vanessa hat eine sehr gute Leistung gezeigt. Ohne sie hätten wir wohl höher verloren.“
Die TG erwischte einen schlechten Start in die Partie und lag schnell mit 0:3 hinten (3.). Dann fingen sich die Biberacherinnen aber wieder. Die stark spielende 16-jährige Lara Kuhn, die am Ende mit neun Treffern die beste Torschützin der Partie war, besorgte mit dem 4:3 die erste Führung für die TG, Anne Münzer ließ das 5:3 folgen (10.). Danach häuften sich die Ballverluste und Fehler im Angriff auf TG-Seite. Zwar lag Biberach zwischenzeitlich nochmals mit zwei Toren in Front (11:9/20.), doch zur Pause hatten die Reichenbacherinnen mit 14:11 die Nase vorn. Der TVR hatte in Hälfte eins zwar keinesfalls fehlerfrei agiert, war jedoch effizienter im Abschluss. Viele Tore der Reichenbacherinnen resultierten dabei aus Tempogegenstößen.
Biberach steckt nicht auf
Nach dem Seitenwechsel gelang es Biberach noch zweimal in Führung zu gehen (17:16/40., 18:17/41.), ansonsten lief die TG allerdings zumeist einem Rückstand hinterher. Dieser betrug zeitweise fünf Treffer (11:16/33., 23:28/53.). Nach dem 26:30 durch Reichenbachs Maike Kienzlen (57.) schien die Entscheidung bereits gefallen. Dennoch steckten die Biberacherinnen nicht auf, Einsatz und Kampfgeist stimmten bis zum Schluss. Zu mehr als dem 29:30 durch Yvonne Schneider zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff reichte es aber nicht mehr.
Reichenbachs Trainer Uwe Pätzold war angesichts des Auswärtserfolgs sehr zufrieden. „Dass es ein enges Spiel werden würde wussten wir vorher. Unterm Strich war es ein verdienter Sieg weil wir die meiste Zeit in Führung lagen“, sagte er. „Jetzt ist das Meisterrennen wieder offen. Wir versuchen noch so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Mal sehen was dann zum Schluss rauskommt.“ Am kommenden Sonntag hat Reichenbach nun Heimrecht gegen den SC Lehr. Auf die TG Biberach wartet am nächsten Samstag gleich eine weitere schwere Aufgabe beim frischgebackenen Spitzenreiter Frisch Auf Göppingen II (Spielbeginn: 15.15 Uhr).
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